„Gedankenspaziergänge“ in der Sparkasse Radeburg

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Eröffnung der Ausstellung am 30. März 2005, 19 Uhr im Sparkassen Beratungscenter Radeburg.

Begrüßung: Iris Dietze, Leiterin Beratunscenter Radeburg
Einführung: Siegfried Adam, Maler/Grafiker Dresden
Musik: Frank Seifert, Axel Hänse, Mathias Horwath

Mix in Farbe und Stil von Wolfgang Zimmermann (Sächsische Zeitung, 7. April 2005, gekürzt)

Radeburg. Petra Schade zeigt in der Sparkasse der Zillestadt Acrylmalerei und Aquarelle.

Immer wieder ist ein Blick aus dem Fenster eines Flugzeuges bei wolkenlosem Himmel auf die Erde hinunter seltsam
faszinierend. Man sieht, wie exakt mitunter die Erde da unten in viele kleine Handtücher zerschnitten ist und wundert sich über vielen verschiedenen Farben. Petra Schades in Acrylfarbe gemaltes Bild „Formenfeld in Englischrot” kommt einer solchen Impression sehr nahe. Überwältigend die Dominanz des dunkelroten Farbtones – frisch gepflügter Ackerboden im Frühjahr oder die abgeerntete Feldfrüchte im Herbst. Unwichtig die Definition, um vieles wichtiger der großzügige Einsatz der Farbe.

Seit dem 30. März zeigt die 43-jährige Radeburgerin zwölf kleinformatige Aquarelle und 21 in Acryl gemalte Arbeiten
unter dem Titel „GedankenSpaziergänge” in den Räumen der Kreissparkasse Meißen in Radeburg. Spaziert man durch die Ausstellung, fällt einem sofort die konsequent gemischte Hängung der Bilder auf. Kein kompaktes figürliches Angebot, keines der abstrakten Malerei – alles miteinander präsentiert sich im kräftig farbigen Mix und regt damit zum Vergleichen an.

Petra Schade hat ihre neue Heimat gemalt: Seit 2003 lebt die gebürtige Dresdnerin in Radeburg. Sie zeigt „Scheunen“ auf einer sehr stimmigen und sehr heutigen Dorfstraße. Wandert sehr authentisch „An der Promnitz“ entlang und zeichnet in zarten Wasserfarben die „Alte Röderstraße“. „Es macht mir keine so große Mühe, mich dieser Motive anzunehmen, schließlich komme ich ja von der Theatermalerei“, sagt Petra Schade. „Doch viel lieber lasse ich meine Fantasie spielen und die Farben miteinander konkurrieren.“ Was mit anderen Worten heißt, dass sie eher zum Experiment, zur Improvisation, zur abstrakten Malerei neigt. Und genau darauf weist die Ausstellung auf beeindruckende Weise hin, in den Bildtiteln als auch in der jeweiligen Ausführung. So schälen sich in „Fabulus“ aus einer Ansammlung eckiger Kreise unzählige Augen heraus, die den Betrachter beobachten. In „Florales“ widmet sie sich einer wilden Gartensymphonie und lässt Pflanzen und Blumen sich bunt miteinander mischen.

Manches an Petra Schades Malerei balanciert auch auf der Grenze beider Ausdrucksformen; so weht aus der „Winterlandschaft” eine eisblaue kalte Stimmung heraus und lässt die Häuser schemenhaft im Hintergrund zurück. Und in „Der Tanz“ nähern sich Menschen auf bordeauxrotem Untergrund einander an, die abstrakte Bildsprache aber lässt ihre Konturen
verschwimmen.